Bodenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, um mit deinem Pferd zu kommunizieren und eine gute Beziehung zu ihm aufzubauen. Dabei geht es nicht darum, das Pferd zu dressieren oder zu zwingen, sondern darum, es zu verstehen und ihm zu zeigen, dass du ihm vertrauenswürdig bist.
Was ist Bodenarbeit?
Bei der Bodenarbeit kommunizierst du mit deinem Pferd, ohne es zu reiten. Du kannst dabei verschiedene Hilfsmittel wie Longe, Peitsche oder Gerte einsetzen, aber auch ganz ohne Hilfsmittel arbeiten.
Ziel der Bodenarbeit ist es, dass dein Pferd dir folgt, deine Signale versteht und auf sie reagiert. Außerdem kannst du deinem Pferd beibringen, sich zu dehnen, zu drehen und zu biegen.
Vorteile der Bodenarbeit
Bodenarbeit hat viele Vorteile, sowohl für dich als auch für dein Pferd:
Für dich
- Du lernst dein Pferd besser kennen und verstehst seine Sprache
- Du stärkst deine Beziehung zu deinem Pferd und gewinnst sein Vertrauen
- Du verbesserst deine Körperhaltung und Koordination
Für dein Pferd
- Es wird ausgeglichener und gelassener
- Es lernt sich zu dehnen und zu bewegen
- Es wird leistungsfähiger und lernt leichter, unter dem Sattel zu arbeiten
Worauf solltest du bei der Bodenarbeit achten?
Bei der Bodenarbeit ist es wichtig, dass du geduldig und konsequent bist. Du solltest deinem Pferd immer genügend Zeit geben, um neue Dinge zu lernen. Außerdem solltest du auf eine positive Verstärkung setzen, also dein Pferd loben und belohnen, wenn es etwas gut macht.
Wenn du noch am Anfang stehst, solltest du dir einen erfahrenen Trainer suchen, der dich bei der Bodenarbeit unterstützt. Schicke mir gerne deine Anfrage für eine Probestunde und ich unterstütze dich bei der Bodenarbeit.
Die 4 wichtigsten Arten der Bodenarbeit
Klassische Handarbeit mit dem Pferd
Bodenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, um mit deinem Pferd zu kommunizieren und es zu trainieren. Klassische Handarbeit ist eine besondere Form der Bodenarbeit, die sich an den Prinzipien der klassischen Reitlehre orientiert. Sie ist eine sinnvolle Ergänzung zum Reiten und kann auch als alleinige Ausbildung des Pferdes eingesetzt werden.
Was ist klassische Handarbeit?
Bei der klassischen Handarbeit stehst du auf der Schulterhöhe deines Pferdes und führst es mithilfe von Zügel, Stimme und Körpersprache. Die Zügel sind dabei wie beim Reiten über dem Hals des Pferdes gelegt. Du führst dein Pferd in geraden Linien, auf gebogenen Linien und auch rückwärts. Außerdem übst du mit deinem Pferd verschiedene Seitengänge, wie Schenkelweichen, Schulterherein und Travers.
Vorteile der klassischen Handarbeit
Klassische Handarbeit hat viele Vorteile für dich und dein Pferd.
- Verbessert die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd
- Fördert die Gelassenheit und das Vertrauen deines Pferdes
- Stärkt die Muskulatur deines Pferdes
- Fördert die Koordination und Balance deines Pferdes
- Kann zur Ausbildung deines Pferdes bis zur Hohen Schule eingesetzt werden
Wie startest du mit der klassischen Handarbeit?
Wenn du mit der klassischen Handarbeit beginnen möchtest, solltest du dich zunächst von einem erfahrenen Trainer oder einer erfahrenen Trainerin anleiten lassen. Dieser kann dir die richtige Führposition und die wichtigsten Übungen zeigen.
Hier sind ein paar Tipps für den Einstieg in die klassische Handarbeit:
- Beginne mit einfachen Übungen, wie dem Anhalten und dem Antraben
- Achte auf eine korrekte Führposition
- Sei geduldig und konsequent
Übungen für die klassische Handarbeit
Hier sind ein paar Übungen, die du mit deinem Pferd in der klassischen Handarbeit üben kannst:
- Anhalten: Halte dein Pferd an, indem du die Zügel nach vorne ziehst und gleichzeitig mit deiner Stimme „Halt“ sagst
- Antraben: Beschleunige dein Pferd, indem du die Zügel leicht anhebst und gleichzeitig mit deiner Stimme „Terab“ sagst
- Wenden: Wende dein Pferd auf der Stelle, indem du den Zügel der Außenseite sanft nach vorne ziehst und gleichzeitig mit deiner Zunge schnalzt oder dir ein Wort wie z.B. „Go“ oder „Wenden“ sagst. Mit einer Gerte/Peitsche kannst du zusätzlich die Hinterhand deines Pferdes aktivieren
- Rückwärts: Bringe dein Pferd rückwärts, indem du die Zügel nach hinten ziehst und gleichzeitig mit deiner Stimme „Rückwärts“ sagst. Hierbei kannst du auch die Gerte zur Hilfenverstärkung nutzen, indem du leicht auf die Brust oder die Vorderbeine deines Pferdes klopfst
- Seitengänge: Übe mit deinem Pferd verschiedene Seitengänge, wie Schenkelweichen, Schulterherein und Travers. Auch hierbei kann eine Gerte/Peitsche als Hilfenverstärker von Vorteil sein
Longieren – die Basis für ein gutes Reitpferd
Longieren ist eine wichtige Form der Bodenarbeit, die für jedes Pferd wichtig ist. Es ist die Basis für ein gutes Reitpferd, denn es fördert die Koordination, die Muskulatur und die Gehorsamsbereitschaft des Pferdes.
Vorbereitung Longieren
Bevor du mit dem Longieren beginnst, solltest du dein Pferd gut vorbereiten. Dazu gehört ein gründliches Warm-Up, bei dem du das Pferd im Schritt für mind. 15 Minuten an der Hand bewegst. Achte darauf, dass das Pferd entspannt ist und sich gut bewegen kann.
Ausrüstung
Für das Longieren brauchst du folgende Ausrüstung:
- Longe (ca. 10 Meter lang)
- Longierpeitsche (ca. 1,5 Meter lang)
- Longiergurt
Die richtige Longierposition
Die richtige Position ist wichtig, damit du das Pferd gut kontrollieren kannst. Stelle dich in die Mitte des Longierzirkels und halte die Longe in der einen und die Longierpeitsche in der anderen Hand.
Die ersten Schritte
Beginne das Longieren im Schritt. Lass das Pferd in einem gleichmäßigen Tempo auf dem Zirkel laufen. Achte darauf, dass das Pferd die Zirkellinie nicht verlässt.
Wenn das Pferd im Schritt gut läuft, kannst du den Trab angehen. Lass das Pferd im Trab im gleichen Tempo und auf der gleichen Zirkellinie laufen.
Übungen
Wenn dein Pferd die Grundgangarten im Schritt und Trab gut beherrscht, kannst du mit Übungen beginnen. Hier sind ein paar Beispiele:
- Biegungen: Lass das Pferd auf dem Zirkel in verschiedene Richtungen biegen
- Übergänge: Lass das Pferd zwischen den Grundgangarten wechseln
- Zirkel:Zirkel verkleinern und vergrößern
Abschluss
Beende das Longieren immer mit einem Cool-Down. Lass das Pferd im Schritt auslaufen, bevor du es in die Box bringst.
Tipps
- Achte darauf, dass du das Pferd immer mit feinen Hilfen bewegst
- Sei geduldig und konsequent
- Wenn du dir nicht sicher bist, wie du eine Übung durchführen sollst, frag einen erfahrenen Reiter
Bodenarbeit Pferd: Zirzensische Lektionen
Bodenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, um dein Pferd zu gymnastizieren, zu lockern und die Kommunikation zwischen euch zu verbessern. Zirzensische Lektionen sind dabei eine besonders spannende und abwechslungsreiche Art der Bodenarbeit.
Was sind zirzensische Lektionen?
Zirzensische Lektionen sind Übungen, die ursprünglich aus dem Zirkus stammen. Sie sind in der Regel sehr anspruchsvoll und erfordern viel Training und Geduld von Mensch und Pferd.
Zu den bekanntesten zirzensischen Lektionen gehören:
- Levade: Das Pferd erhebt seine Vorhand vom Boden weg durch das Absinken der Hinterhand
- Stehen: Das Pferd steht still und hält seine Position, auch wenn der Mensch sich von ihm entfernt
- Liegend: Das Pferd legt sich auf Kommando hin und steht auf Abruf wieder auf
- Piaffe: Das Pferd trabt auf der Stelle
- Pass: Das Pferd galoppiert auf der Stelle
Warum sind zirzensische Lektionen sinnvoll?
Zirzensische Lektionen bieten viele Vorteile für Pferd und Mensch:
- Gymnastizierung: Zirzensische Lektionen sind sehr anspruchsvoll und erfordern eine gute Körperbeherrschung von Pferd und Mensch. Dadurch wird die Muskulatur beider Partner gestärkt und gefestigt
- Lockerung: Zirzensische Lektionen sind sehr lösend und fördern die Beweglichkeit des Pferdes
- Kommunikation: Zirzensische Lektionen erfordern eine präzise Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Dadurch wird das Vertrauen und die Harmonie zwischen den beiden Partnern gestärkt
Wie fange ich an?
Wenn du mit zirzensischen Lektionen anfangen möchtest, solltest du zunächst die Grundkenntnisse der Bodenarbeit beherrschen. Dazu gehören das Führen, Anhalten, Rückwärtsrichten und das Folgen auf der Hand.
Wenn du diese Grundlagen beherrschst, kannst du mit einfachen zirzensischen Lektionen wie dem Stehen oder dem Liegen beginnen. Diese Lektionen sind relativ einfach zu erlernen und bieten einen guten Einstieg.
Wenn du mehr Erfahrung hast, kannst du dich an schwierigere Lektionen wie der Levade oder dem Steigen wagen. Diese Lektionen sollten jedoch immer unter Anleitung eines erfahrenen Trainers erlernt werden.
Hier noch ein paar Tipps für den Einstieg in zirzensische Lektionen:
- Beginne mit einfachen Lektionen und steigere dich dann langsam
- Sei geduldig und lass deinem Pferd Zeit, die neuen Übungen zu lernen
- Verwende positive Verstärkung, um dein Pferd zu motivieren
- Suche dir einen erfahrenen Trainer, der dich bei den ersten Schritten unterstützen kann
Gelassenheitstraining für Pferde
Pferde sind Fluchttiere und haben daher einen natürlichen Reflex, sich vor vermeintlichen Gefahren zu erschrecken. Das kann alles Mögliche sein, von einem Regenschirm bis hin zu einem lauten Knall. In der Natur ist diese Reaktion überlebenswichtig, aber im Umgang mit Menschen kann sie zu Problemen führen.
Wenn sich dein Pferd oft erschreckt, kann ein Gelassenheitstraining helfen. Dabei wird das Pferd schrittweise an verschiedene Situationen und Gegenstände gewöhnt, die es normalerweise als gefährlich empfindet. Das Ziel ist, dass das Pferd lernt, ruhig und gelassen zu bleiben, auch wenn es mit etwas Unbekanntem konfrontiert wird.
Wie funktioniert Gelassenheitstraining?
Beim Gelassenheitstraining geht es darum, das Pferd schrittweise an die jeweilige Situation zu gewöhnen. Dabei ist es wichtig, dass das Pferd sich nicht überfordert fühlt. Wenn es zu stark reagiert, solltest du einen Schritt zurückgehen und es erst später wieder mit der Übung versuchen.
Hier sind einige Beispiele für Übungen, die du bei einem Gelassenheitstraining durchführen kannst:
- Berührungstraining: Das Pferd wird mit verschiedenen Gegenständen und Materialien berührt, z. B. mit einem Regenschirm, einer Bürste oder einer Plane.
- Geräuschetraining: Das Pferd wird mit verschiedenen Geräuschen konfrontiert, z. B. mit Knallen, Pfeifen oder einer Hupe
- Bewegungstraining: Das Pferd wird mit sich bewegenden Gegenständen konfrontiert, z. B. mit einem Flatterball oder einem aufblasbaren Ballon
Tipps für das Gelassenheitstraining
- Beginne mit einfachen Übungen und steigere dich dann langsam
- Sei geduldig und verständnisvoll
- Verwende positive Verstärkung, z. B. Lob oder Leckerlis
- Verlasse dich nicht nur auf dich selbst, sondern hol dir auch Hilfe von einem erfahrenen Pferdemenschen
Übungen für die Bodenarbeit mit Pferd: Grundübungen und Fortgeschrittene Übungen
Bodenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, um dein Pferd besser kennenzulernen und zu verstehen. Sie fördert die Kommunikation zwischen euch und hilft deinem Pferd, sich zu entwickeln.
Grundübungen Bodenarbeit
Die Grundübungen sind die Basis für jede weitere Bodenarbeit. Sie eignen sich auch für Anfänger und sind wichtig, um dein Pferd an die verschiedenen Signale zu gewöhnen.
- Führen: Das Führen ist die wichtigste Grundübung. Du solltest dein Pferd sicher und souverän führen können, bevor du mit anderen Übungen beginnst. Achte darauf, dass dein Pferd dir aufmerksam folgt und sich nicht von anderen Pferden oder Menschen ablenken lässt
- Halt: Dein Pferd sollte auf ein einfaches Signal von dir stehenbleiben. Dazu kannst du zum Beispiel ein Bein vorsetzen oder die Gerte kurz anheben
- Weichen: Dein Pferd sollte auf ein leichtes Signal von dir mit der Schulter oder der Hinterhand ausweichen. Dazu kannst du zum Beispiel deinen Körperschwerpunkt verlagern oder die Gerte leicht in die gewünschte Richtung bewegen
- Umkehren: Dein Pferd sollte auf ein einfaches Signal von dir umkehren. Dazu kannst du zum Beispiel deine Hand in die gewünschte Richtung bewegen oder die Gerte kurz anheben
Wenn du die Grundübungen beherrschst, kannst du dich an fortgeschrittene Übungen wagen. Diese Übungen sind anspruchsvoller und erfordern mehr Konzentration und Übung von dir und deinem Pferd.
- Seitengänge: Seitengänge sind eine wichtige Grundlage für das Reiten. Sie fördern die Koordination und Beweglichkeit deines Pferdes. Zu den Seitengängen gehören unter anderem der Schulterherein, der Travers, der Renvers und der Piaffe
- Stangenarbeit: Stangenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, dein Pferd an verschiedene Hindernisse zu gewöhnen. Sie fördert die Konzentration und das Vertrauen deines Pferdes
- Tricks: Tricks sind eine lustige und abwechslungsreiche Möglichkeit, mit deinem Pferd zu arbeiten. Sie fördern die Motivation deines Pferdes und die Bindung zwischen euch
Sicherheit bei der Bodenarbeit – 6 Tipps
Bodenarbeit ist eine tolle Möglichkeit, um mit deinem Pferd zu kommunizieren und eine Bindung aufzubauen. Sie ist aber auch nicht ohne Gefahren. Deshalb ist es wichtig, dass du einige Sicherheitsregeln beachtest, um dich und dein Pferd zu schützen.
1. Wähle einen sicheren Ort
Bodenarbeit solltest du nur an einem sicheren Ort durchführen, an dem du und dein Pferd nicht gestört werden können. Achte darauf, dass der Boden fest und eben ist und dass sich keine Hindernisse in der Nähe befinden.
2. Trage geeignete Kleidung
Trage feste Schuhe, die den Fuß gut umschließen und vor Verletzungen schützen. Außerdem solltest du lange Hosen und ein langärmeliges Oberteil tragen, um dich vor Kratzern und Schrammen zu schützen. Trage auch auf jeden Fall Reithandschuhe, um den perfekten und geschützten Griff am Zügel zu ermöglichen.
3. Verwende Hilfsmittel
Ein Bodenarbeitsstrick ist ein hilfreiches Hilfsmittel, um dein Pferd zu kontrollieren. Er sollte aus einem stabilen Material sein und eine gute Länge haben. Außerdem kannst du dir einen Schutzhelm oder eine Weste mit Polsterung anschaffen, um dich im Falle eines Sturzes zu schützen.
4. Beobachte dein Pferd
Achte immer auf die Körpersprache deines Pferdes. Wenn es sich unwohl fühlt oder gestresst ist, unterbrich die Bodenarbeit und versuche herauszufinden, was das Problem ist.
5. Gehe langsam vor
Bodenarbeit ist ein Lernprozess für dein Pferd. Gehe deshalb langsam vor und überfordere dein Pferd nicht. Beginne mit einfachen Übungen und steigere dich dann nach und nach.
6. Hole dir Hilfe
Wenn du dir unsicher bist, wie du eine Übung richtig ausführen sollst, hole dir Hilfe von einem erfahrenen Reitlehrer. Gerne unterstütze ich dich bei deinem Training. Schicke mir einfach deine Anfrage für ein Probetraining